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Kölner Großplastik vor 1100? Zu den Anfängen romanischer Skulptur in Deutschland

von Heribert Illig

Es war oft genug davon die Rede, dass es Großplastik unter den Ottonen gegeben habe und unter den Karolingern gegeben haben müsse. Wer dagegen die Kunstwerke der mitteleuropäischen Romanik mustert, kann nur erstaunt feststellen, dass ihm nichts dergleichen vor 1100 oder zumindest vor 1080 begegnet. Woher also stammt diese offensichtlich falsche Vorstellung?

Dazu muss man bis zu einem Bruder Kaiser Ottos d. Gr. zurückgehen, bis hin zu Bruno, der von 953 bis 965 als Erzbischof von Köln sein Amt versieht. Er gründet – so die Schriftquellen – außerhalb der römischen Stadtmauern das Kloster St. Pantaleon, in dem er bestattet werden will und das er deshalb in seinem Testament bedenkt. Dank dieser Zuwendung ebenso wie dank der Unterstützung durch Kaiserin Theophanu entsteht hier neben Gernrode und St. Michael in Hildesheim einer der großen Kirchenbauten der Ottonen. Es gibt präzise Baudaten. St. Pantaleon wurde 964 „nach einem Einsturz des alten Oratoriums 966 im ganzen neu gebaut″ [Binding 1991, 283].

966 ‒ 980
Neubau von Kirche und Kloster. Am 24.10.980 Chorweihe durch Erzbischof Warin.
Die erste Kirche des 10. Jahrhunderts: ein einschiffiger Saalbau mit flacher Decke, quadratischen Annexräumen mit Apsiden und flachem Chorschluss mit Apsidiole; Gliederung der inneren Längswände durch hohe Rundbogenblenden; zweifach gestufte, traufhohe Außenblenden; unter dem Chor Stollenkrypta mit Stiftergrab. Westwerk karolingischen Typs (wie bei der Benediktinerkirche von Corvey, 873 – 885) mit kryptenartig gewölbtem Erdgeschoss. […]
984 ‒ um 1000 […]
Neues ‒ zum großen Teil erhaltenes ‒, zentralisierend angelegtes Westwerk (vgl. das Westwerk der Damenstiftskirche in Essen-Werden/ Weihe 943). Vierkantiger Mittelturm mit drei kreuzförmig angeordneten Seitenflügeln und Flankentürmen in den Winkeln. Innenteilung durch Emporen um einen offenen Mittelraum. Farbwechsel mit rotem Sandstein an den Emporenbögen, Wandgliederung durch Muldennischen. Außengliederung durch Rotsandstein-Pilaster vor Lisenen und Rundbogenfriese in farbigem Wechsel von Tuff und römischen Ziegeln.
Der Westflügel ursprünglich von doppelter Tiefe des heutigen. Er besaß ein monumentales Skulpturenprogramm auf der westlichen Frontseite: thronender Christus flankiert von den Heiligen Albinus und Pantaleon im Obergeschoss und Engeln darunter. (Fragmente im Lapidarium auf der Westempore)“ [kirchen].

991 wurde die jung verstorbene Kaiserin in der Klosterkirche im Beisein ihres Sohnes Otto III. beigesetzt. (Ihr heute im Westbau stehender Sarkophag wurde erst 1965 von dem Bildhauer Sepp Hürten gestaltet; Brunos ursprünglicher Sarkophag steht in der Krypta.) Im Auftrag von Theophanu „wurde die Kirche im Osten um eine Apsis erweitert und ein neues Westwerk, das heute noch erhalten ist, angefügt″ [ebd.]. Was bedeutet das?

1888 ‒ 1892
Abbruch des barocken Westturms und Wierderherstellung des Westwerks (nach dem Vorbild von Münstereifel) mit verkürztem Westarm und Ausbau der Türme“ [kirchen].

Hier ist anzufügen: St. Chrysanthus und Daria in Bad Münstereifel soll um 1050 ein Westwerk nach dem 50 bis 85 Jahre alten Pantaleoner Vorbild bekommen haben, das 1110 abbrannte und danach wieder in seinen ursprünglichen Formen aufgebaut worden wäre [baukunst-nrw]. Das lässt sich allerdings schwer nachprüfen. Auf jeden Fall gilt diese Kirche als romanisch, St. Pantaleon jedoch als vorromanisch.

Ähnlich St. Pantaleon: Stiftskirche in Bad Münstereifel [wiki: St. Chrysanthus und Daria (Bad Münstereifel)]
Ähnlich St. Pantaleon: Stiftskirche in Bad Münstereifel [wiki: St. Chrysanthus und Daria (Bad Münstereifel)]

Für Günther Binding stellt Pantaleons Westwerk eine oder sogar die Glanzleistung ottonischer Baukunst dar.

„Allen voran ist aber das durch Theophanu veranlaßte, heute noch erhaltene Westwerk II von St. Pantaleon, formaler Höhepunkt ottonischer Baugestaltung und zugleich monumentales Zeugnis für den imperialen Anspruch der Kaiserin; der sich in den Ideen der Renovatio Imperii Romanorum ihres Sohnes Otto III. fortsetzt und dem Heribert mit Deutz Ausdruck verliehen hat″ [Binding 1991, 298].

1955 beschäftigt sich Rudolf Wesenberg mit den 18 Fragmenten von wahrscheinlich fünf zum Teil überlebensgroßen Figuren. Er vergleicht mit Gerokreuz, mit Hildesheimer Türplastik und Bernwardsäule, außerdem mit Lotharkreuz und Buchmalerei. Sein Ergebnis: Die Fragmente rangieren zwischen 984 und 996 [Binding 2011, 101], wobei er der Baudatierung von St. Pantaleon skeptisch gegenübersteht: „Das bedeutet, alle Spekulationen im Zusammenhang mit dem Jahr 996 sind unzutreffend“ [ebd. 102]. Es muss befremden, dass keine Vergleiche mit Steinskulpturen angestellt werden; nur Pilaster und Fassadengliederungen werden zum Vergleich herangezogen. Das muss wiederum befremden, nachdem die Fassade von St. Pantaleon seit langem nicht mehr existiert. „Der heutige Westbau ist also eine Konstruktion des späten 10. oder frühen 11. Jahrhunderts mit im 19. Jahrhundert nach dem älteren Bestand rekonstruierter Vorhalle“ [wiki: St. Pantaleon (Köln)].

„M. Untermann hat durch eine Analyse der schon von R. Wesenberg publizierten und um 1000 zu datierenden Skulpturenfragmenten von der Westwand, deren Anordnung in einer Zeichnung von Finckenbaum 1665 überliefert ist, auf die Abhängigkeit von römischen Triumphbogen (Engel statt Viktorien) und Apsiskompositionen (thronender Christus flankiert von Heiligen) hingewiesen. Diese in den Zwickeln des großen gestuften Eingangsbogens und in den Seitenfeldern des dreiteiligen Obergeschosses in Rundbogennischen eingestellten Figuren sind das früheste monumentale Skulpturenprogramm, das wir aus nachantiker Zeit kennen″ [Binding 1991, 287].

Westbau von St. Pantaleon [kirchen]
Westbau von St. Pantaleon [kirchen]

„Die 980 geweihte Kirche, ein Saalbau mit Querannexen, wird unter Kaiserin Theophanu († 991) verlängert, mit dem Westwerk ausgezeichnet und im Osten mit Hauptapsis und Umgangskrypta versehen. Vollendung 996ʺ [Bilderbuch Köln].

Bei den hier besprochenen Skulpturen geht es nicht um die Kreuzigungsgruppe, sondern um die Nischenfiguren darüber.

Vorab der Vergleich mit einem romanischen Kopf vom Ende des 12. (!) Jh. aus dem Historischen Museum Basel in der Barfüßerkirche. Dieser Kopf stammt vielleicht aus Basel, besteht aus rotem Sandstein und ist 24 cm hoch [hmb]. Kann er 200 Jahre jünger als der nachfolgend abgebildete Kopf von St. Pantaleon sein?

[hmb]
[hmb]
Fragment einer Christusstatue vom Westbau St. Pantaleons, 990‒1000 [Günther Binding [2011, 102]]
Fragment einer Christusstatue vom Westbau St. Pantaleons, 990‒1000 [Günther Binding, 2011, 102]
Zeichnung von Roland Anheisser (1877‒1949) [anheisser]
Zeichnung von Roland Anheisser (1877‒1949) [anheisser]
Statuenfragment vom Westbau St. Pantaleons. Datierung 990‒1000 [Günther Binding [2011, 102]]
Statuenfragment vom Westbau St. Pantaleons. Datierung 990‒1000 [Günther Binding, 2011, 102]
Ausstellung der sog. ottonischen Fragmente [kirchen]
Ausstellung der sog. ottonischen Fragmente [kirchen]

‚Altmeister‘ Günther Binding schwankte um 50 Jahre: entweder zwischen 984 und 996 [Binding 2011, 89] oder wegen der Wandgliederung des Westbaus erst zwischen 1020 und 1040 [ebd. 90]. Er möchte diese Skulpturenfragmente etwas verjüngen, wie er öfters verkürzte Zeitansätze präferiert. Hier eine Auswahl:

Kölner Gerokreuz um 1000 (nicht mehr um 970)
Aachener Lotharkreuz 1000/01 (unverändert)
Pilzkapitelle im Kreuzgang von St. Pantaleon, Anfang 11. Jh. (nicht mehr 960)
Ringelheimer Kruzifixus nach 1010, vor 1022 (bislang um 1000)
Hildesheimer Bronzetür 1015 (unverändert)
Skulpturen von St. Pantaleon 1020er/1030er Jahre (nicht 990/1000) [Binding 2011, 104, 215].

Zum Gerokreuz vertritt der Verfasser eine abweichende Datierung, die nicht nur weitere Verjüngungen in seinem Umfeld mit sich bringt, sondern erstmals bei Kruzifixen eine Entwicklungslinie enthüllt [Illig 2018a].

Exkurs zum Kreuzgang von St. Pantaleon

Bindings Hinweis auf den Kreuzgang von St. Pantaleon ist wertvoll, geht es doch hier um den vielleicht ältesten Kreuzgangrest des Abendlands. Bislang wird er eher bei 960 gesehen, so etwa von Sebastian Ristow [2009. 441], der ihn unter Erzbischof Bruno entstehen sieht. Dagegen schätzt Kreuzgangspezialist Rolf Legler das Fragment eher als Teil des Kapitelsaals ein und berücksichtigt es nicht mehr bei seinen weiteren Kreuzganguntersuchungen. Auch im entsprechenden Wikipedia-Eintrag [St. Pantaleon (Köln)] wird kein Kreuzgangrest erwähnt. Auf jeden Fall setzt Binding [2011, 107 f.] den Überrest wegen der Pilzkapitelle in die Zeit von Erzbischof Heribert (Amtszeit 999‒1021).

Rekonstruktion eines Kreuzgangs für St. Pantaleon [jstot]
Rekonstruktion eines Kreuzgangs für St. Pantaleon [jstor]

Beim ‚Alters-Ranking’ ändert sich dadurch fast nichts, weil – sofern es überhaupt ein Kreuzgangrest ist ‒ die ältesten Kreuzgänge im Abendland erst der Zeit um und nach 1000 zugeordnet werden: im Priorat Charlieu, St-Fortunat, und im Kloster St-Martin-du-Canigou, der aber wegen seiner vollständigen Einwölbung jünger sein dürfte [Legler 1989, 187, 188; vgl. Illig 2009, 202].

Die Außenskulpturen von St. Pantaleon

Warum aber werden die Skulpturen am Westbau von St. Pantaleon bereits der Zeit um 984/91 zugeschrieben? Es geschah und geschieht aufgrund von Vergleichen insbesondere mit dem Gerokreuz, dessen Datierung noch 1963 im späteren 12. Jh. lag [vgl. Illig 2018a, 435; 2019b], bis es dann als jenes Kreuz gesehen wurde, das der 976 gestorbene Gero gestiftet habe. Binding sieht es jedoch (seit 2011) nach dem Jahre 1000 und verlegt – auch wegen der Wandgliederung am Westbau – die Skulpturen in die „1020/1030er Jahre″ [Binding 2011, 90, 104]. Nun ist es mutig, aufgrund einer einzigen Zeichnung aus dem 17. Jh. den dargestellten Westbau datierungsmäßig so präzise einschätzen zu wollen. Insofern bleibt für alle einschlägig Interessierten nur der stilistische Vergleich bei den Skulpturen.

Hier befremdet, dass keine steinernen Pendants gezeigt werden können. Binding weicht auf Holzkruzifixe, die Bronzetüren von Hildesheim, Handschriftenillustrationen und Elfenbeinarbeiten aus. Das kommt nicht von ungefähr. Denn in ganz Europa gibt es um das Jahr 1000 praktisch keine Steinskulptur, schon gar nicht vollrunde Köpfe und Statuen mit feingegliedertem Faltenwurf; sie gehören dem 12. Jh. an. Die später so ausdrucksstarken wie raffinierten Arbeiten der Vorromanik beginnen damals gerade erst mit primitiven Kapitellen in der Rotunde von St-Bénigne, Dijon, ob nun 1000 [Wiki] oder 1010 [Laule, 43], ohne dass dieser Impuls rasche Qualitätssteigerung mit sich brächte. Primitiv heißt in diesem Zusammenhang: Kapitelle mit Flechtwerken und anderen flachen Kerbschnittverzierungen, dazu Figuren in flachstem Relief. In der üblichen Reihung folgen dann die Reliefsteine von Saint-Romain-le-Puy [Illig 1996, 198-202], die bis 1017 eingebaut worden sein sollen [wiki: Saint-Romain-le-Puy (Prioratskirche)] und ein Türsturz von Saint-Genis-des-Fontaines, der bei 1020 eingestuft wird.

Figürliches Kapitell in der sog. Krypta von St-Bénigne, Dijon, um 1010 [Brünig]
Figürliches Kapitell in der sog. Krypta von St-Bénigne, Dijon, um 1010 [Brünig]
Kerbschnitt-Kapitell in der sog. Krypta von St-Bénigne, Dijon, um 1000 [Brünig]
Kerbschnitt-Kapitell in der sog. Krypta von St-Bénigne, Dijon, um 1000 [Brünig]
Reliefsteine in der Krypta von Saint-Romain-le-Puy [Mossot]
Reliefsteine in der Krypta von Saint-Romain-le-Puy [Mossot]
Tympanon in Saint-Genis-des-Fontaines, 1020 [wikipedia]
Tympanon in Saint-Genis-des-Fontaines, 1020 [wikipedia]

Alle diese Steine beweisen hinlänglich die damals schwache Qualität von Steinmetzarbeiten und erlauben keinen Schluss auf qualitätsvolle Kapitelle und schon gar nicht auf überlebensgroße Großplastiken zu dieser Zeit und in den nachfolgenden Jahrzehnten. Bei Wikipedia [Bildhauerkunst] wird das ganz knapp zusammengefasst: „Mit der romanischen Kunst, also etwa seit 1060, gewinnt ab etwa 1100 die monumentale Bauplastik an Bedeutung.“

Es kommt hinzu, dass die bildhauerischen Arbeiten sich zunächst auf das Kircheninnere konzentrieren. Im deutschen Reformkloster Hirsau wird der Schritt von Kapitellen im Kircheninneren und von Portalplastiken hinaus ins Freie erst ein volles Jahrhundert später gewagt: Am Eulenturm sind noch immer ungefüge Tiere und unbeholfene Menschenabbilder zu sehen, deren Entstehen bei 1110/20 unbezweifelt datiert wird [Legner, zu Abb. 55; wiki: Kloster Hirsau].

Motiv aus dem ringsum laufenden Skulpturenfries am Eulenturm von Hirsau, 1120 [schlösser]
Motiv aus dem ringsum laufenden Skulpturenfries am Eulenturm von Hirsau, 1120 [schlösser]

Es scheint schwer möglich zu sein, dass schon 130 Jahre früher, noch dazu in typisch romanischer Gestaltung Großfiguren am Giebel von St. Pantaleon angebracht worden wären.

„Zur Verdeutlichung der Tatsache, daß um 1100 in Italien ebenso wie in Frankreich eine neue und zukunftsträchtige Epoche für die Skulptur beginnt, bedarf es keiner subtilen Stilargumente. Sichtbaren Ausdruck findet sie allein schon in dem äußerlichen Umstand, daß der Skulptur nun vielerorts und nach langer Zeit erstmals wieder ein bedeutender Stellenwert im System der Künste zuerkannt wird. Neben der Architektur und der Malerei beginnt sie erneut eine diesen ebenbürtige Rolle zu spielen und einen Rang einzunehmen, den sie fortan bis in die jüngste Neuzeit, bis an die Schwelle zum 20. Jahrhundert behauptet hat.
Orientiert man sich an den wenigen gesicherten Daten, so ist die Entwicklung in Frankreich in dieser Hinsicht derjenigen in Italien um einige Jahre vorausgegangenʺ [Poeschke, 31].

Das lässt sich leicht bestätigen.

„Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts nimmt die Skulptur in Saint-Sernin in Toulouse einen großartigen Aufschwung und erreicht rasch einen erstaunlichen künstlerischen Rang [Aubert, 376].

In dieser Kirche wird vor allem das figürliche Kapitell entwickelt, das von da an romanische Kirchen wie Kreuzgänge schmücken wird. Über 260 Skulpturen schmücken den Innenraum, die nicht von einer einzigen Hand gefertigt worden sind.

Kapitell von Saint-Sernin, Toulouse [fr.wikipedia.org], ca. 1110
Kapitell von Saint-Sernin, Toulouse [fr.wikipedia.org], ca. 1110
Figurenfries aus Saint-Sernin, Toulouse [bestfree]
Figurenfries aus Saint-Sernin, Toulouse [bestfree]

„Es handelt sich um die erste großdimensionale Figurenplastik der Romanik. Charakteristisch ist die streng frontale Haltung, die Köpfe sind teilweise im Profil gegeben“ [wikipedia], um 1100.

Aber noch immer begegnen wir keiner überlebensgroßen Skulptur, wie sie für St. Pantaleon, Köln, nachgewiesen ist. Hierfür wäre wohl das Relief an den Externsteinen zu nennen, das üblicherweise auf 1115, mit guten Gründen jedoch auf spätes 12. Jh. datiert wird [vgl. Illig 2018b].

Binding [2011, 97] kann für seine Stilvergleiche in Stein nur das Zyfflicher Atlanten-Kapitell heranziehen, von dem er aber weiß, dass es aus rein stilistischen Gründen entsprechend dem Gerokreuz datiert wird, eine stilistische Ähnlichkeit, die Binding nicht in Frage stellt und wegen der er das Atlanten-Kapitell in die ersten Jahre des 11. Jh. setzt [ebd. 99].

Atlantenkapitell von Zyfflich [Hekster]
Atlantenkapitell von Zyfflich [Hekster]
Atlantenkapitell von Zyfflich [jstor]
Atlantenkapitell von Zyfflich [jstor]

Mangels anderer Bauplastik konzentriert sich Binding ganz auf das Gerokreuz, verändert allerdings dessen bisherige Datierung von 970 auf 995 und konstatiert: „Jedenfalls ist das heute im Dom hängende sogenannte Gerokreuz nicht das von Erzbischof Gero um 970 gestiftete Kreuz″ [Binding 2011, 96].

Wann und wo sieht eigentlich dieselbe kunstgeschichtliche Wissenschaft den Beginn der Steinplastik im Abendland? Sicher nicht in Deutschland, sondern primär in Burgund, anderen südfranzösischen Regionen und im spanischen Pyrenäenvorland. Zunächst waren die Bildhauer nicht in der Lage, mehr als schmückendes Beiwerk zu kreieren.

„Die Monumentalplastik hat sich nicht gleich in der romanischen Architektur durchgesetzt. Sie wurde erst geboren, als sich die neue Konzeption der Kirche als Einheit durchsetzte, bei der die Art des Bauens mit der Art des Bildhauers harmonierte. […]
Anfang des 11. Jahrhunderts gewann die Monumentalplastik allmählich ihren Platz zurück, zunächst, um die strukturellen Linien der Mauern mit gliedernden geometrischen oder stilisierten Pflanzenmotiven zur Geltung zu bringenʺ [Minne-Sève, 22].

Im Roussillon

„begann die Veränderung im ersten Drittel des 11. Jahrhunderts. Eine kleine Gruppe von Kirchen zeigt plastische Arbeiten in Marmor auf dem Sturz, dem Tympanon und in den Fensterleibungen. In Saint-Genis-des-Fontaines, dem ältesten Beispiel romamischer Plastik (1019-1020) ist in die Architektur ein ikonographisches Programm integriertʺ [Minne-Sève, 22].

Wenn wir uns dieses älteste Beispiel romanischer Plastik ansehen, so ist von plastischer Gestaltung wenig zu sehen, ist doch das Relief noch sehr flach gehalten, sind doch die Apostel noch kaum in den Arkaden zu erkennen. Von hier bis zu einer nahezu vollrunden Ausführung wird und muss es noch dauern. Und genau so wird es auch von Kennern gesehen:

„Für die um 1100 einsetzende Entwicklung der Monumentalskulptur in Frankreich ist die Bedeutung von Cluny nicht hoch genug anzusetzen. […] Die großartigen Tympana und die Folge von Figurenkapitellen der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Frankreich, die den Höhepunkt romanischer Skulptur überhaupt bedeuten – Moissac, Conques, Autun, Vézelay ‒, sind ohne den Anstoß von Cluny nicht denkbar. Für Burgund selbst werden in Cluny, in einem gewaltigen Schöpfungsakt, die Grundlagen der außerordentlichen Blüte bildhauerischer Kunst gelegt, die für alle Zeiten seinen Ruhm ausmachenʺ [Bußmann, 75].

Aus eher spanischer Sicht gilt:

„Kurz nach 1100 erleben der Nordosten Spaniens wie auch Toulouse oder Oberitalien die Geburt der romanischen Skulptur im Zeichen der Wiederentdeckung der Antike“ [Barral i Altet, 289].

Das bedeutet klipp und klar: Bei den Außenplastiken von St. Pantaleon kann es nicht um die Frage gehen, ob 970, 1000 oder bis 1030, sondern nur um die Frage: Wann nach 1090?

Selbstverständlich versucht man sich auch in Cluny nicht an Großskulpturen, sondern an Kapitellen. Vom Chorumgang der seit der französischen Revolution zerstörten riesigen Klosterkirche sind uns einige beschädigte Exemplare erhalten geblieben. Ihre Qualität überwältigt:

Der erste Ton der Musik [portalsäule]
Der erste Ton der Musik [portalsäule]

„Die außerordentliche Feinheit der Gewandbehandlung, die das Fließen, Gleiten, Wehen der Gewänder wiedergibt und den materiellen Charakter des Steines vergessen macht, steigert die Ausdrucksgebärde jeder Figur, besonders eindrucksvoll in der sitzenden Gestalt des jungen Mannes, der den ersten Ton der Musik darstellt, oder der Tänzerin mit Cymbeln, dem Symbol des zweiten Tonesʺ [Bußmann, 80].

Cluny: Kapitell mit den vier Paradiesflüssen [bourgogne; unter dieser Adresse zahlreiche weitere Ansichten der Kapitelle].
Cluny: Kapitell mit den vier Paradiesflüssen [bourgogne; unter dieser Adresse zahlreiche weitere Ansichten der Kapitelle].

Doch der Zeitansatz dieser frühen Wunderwerke ist noch immer strittig. Die Fraktion, die an Schriftzeugnissen festhält, wählt die Weihe von Clunys Chor durch Papst Urban II. und damit das Jahr 1095; die nach stilistischen Argumenten entscheidenden Forscher plädieren mal für Clunys Plastiken ab 1110 [Barral i Altet, 280], mal für „nach 1115ʺ [Bußmann, 78]. Wer nach aktuellen Datierungen sucht, wird zunächst enttäuscht. Bei der deutschen wie bei der französischen Wikipedia [Cluny] werden die Kapitelle nicht einmal erwähnt. Bei anderen Adressen [bourgogne] wird nur ein großzügiges Zeitintervall genannt: 1088-1130.

Das ist für die Entwicklung der französischen Plastik weiterhin unbefriedigend, verhilft uns aber in Bezug auf St. Pantaleon zu Köln trotzdem zu einem definitiven Urteil: Egal, ob seine Großplastiken nun kurz vor oder nach dem Jahre 1000 eingestuft werden: Diese Datierungen haben keinen realen Hintergrund, nachdem bei Romanik und Gotik von einem west-östlichen Kulturgefälle in zeitlicher Hinsicht auszugehen ist. Nicht in Köln wird die neue Skulptur ersonnen, sondern in Südfrankreich, Nordspanien und Italien. Dementsprechend sind die Pantaleoner Großplastiken im 12. Jh. richtig eingefügt, und dort nicht in der ersten, sondern in der zweiten Hälfte des 12. Jh. Damit wird Beenkens [1924, 180] früher Vorschlag ‒ um 1180 ‒ wieder möglich.

In Deutschland findet der Aufbruch in die Wunderwelt der Kapitelle und sonstigen Steinkunstwerke erst später statt, wie zahllose ‚primitive’ Tympana und Kapitelle noch aus dem späten 12. Jh. belegen, damals, als die Franzosen – ein Jahrhundert früher als bei uns – mit der gotischen Kathedrale bereits ein weiteres Wunder geschaffen hatten.

Zur Illustration das Nordportal von St. Andreas in Bad Gögging, 30 km südwestlich von Regensburg, einer der merkwürdigsten Kirchen in Süddeutschland. Denn sie wurde über einem der Bassins einer mittelkaiserlichen Badeanlage, damals „das größte römische Staatsbad auf bayerischem Boden“ gebaut. Die heutige Kirche stammt aus der Zeit um 1200 [Dehio 1988, 55]; sie beherbergt heute das „Römische Museum für Kur- und Badewesen“.

„Dem Gögginger Portal läßt sich im bayerischen Bereich kaum Vergleichbares an die Seite stellen; ein so ausgedehnter Figurenschmuck an einer Dorfkirche ist hier einzigartig [ebd.].

Nordportal von St. Andreas, Bad Gögging, nahe Regensburg; um 1200 [wikipedia]
Nordportal von St. Andreas, Bad Gögging, nahe Regensburg; um 1200 [wikipedia]

Trotz der ambitionierten Steinmetzleistung bewegen wir uns noch auf einem Niveau, das dem französischen von etwa 1080 entspricht, also mehr als ein Jahrhundert später.

Die Portalplastiken von St. Emmeram, Regensburg

Aus diesen Gründen muss ein anachronistisch frühes deutsches Beispiel für Steinplastik umdatiert werden. Denn in Bayern stehen drei Reliefs als Zeugnisse für einen rätselhaft frühen Beginn: der thronende Christus zwischen den beiden Heiligen Emmeram und Dionysius, angebracht an den drei Pfeilern des Doppelportals der Klosterkirche. Hans Karlinger sah bereits 1928 die ins Monumentale weisende Dimension:

„Damals hat sich die Tatlust der Zeit und der Künstler zu einem ersten plastischen Versuch in monumentalen Ausmaßen zusammengeballt: die Figuren Christi und der Patrone Emmeram und Dionysius, die Abt Reginward [1048‒1060 oder 1064] über dem Nordportal seines Münsters aufstellen ließʺ [Karlinger, 16].

Drei Steinreliefs am Hauptportal von St. Emmeram [reise-zikaden]
Drei Steinreliefs am Hauptportal von St. Emmeram [reise-zikaden]

„Diese blockhaften Figuren gehören zu den frühesten mittelalterlichen Steinreliefs, hier erstmals als Portalschmuck auftretend, stilistisch weisen sie auf Vorbilder der Elfenbein- und Goldschmiedekunstʺ [Dehio 1991, 488].

Der stilistische Verweis ist dringend notwendig, weil es in Stein keine Vorbilder gibt. Die Datierung gilt als gesichert, wird doch in einer Widmungsinschrift am Portal die Jahreszahl 1050 genannt, weshalb Dehio [1991, 488] vom Jahr 1050 auch für die Figuren spricht.

Vor Auflösung dieses Rätsels ein lokaler Querverweis. Die Regensburger Schottenkirche (St. Jakob) zeigt an ihrem Nordportal rätselhaften Figurenschmuck, der dem späten 12. Jh. zugeordnet wird. Vergleichsmöglichkeiten?

„Einer der bedeutendsten hochromanischen Bauten Süddeutschlands. In kunstfertiger Quadermauertechnik und mit reichem Skulpturenschmuck ausgestattet. In Regensburg so fremd wie die eingewanderten Mönche selbstʺ [Dehio 1991, 510].

Diese Mönche waren irische Benediktiner, soviel man weiß. Doch für die drei Figuren von St. Emmeram gibt es keinen Hinweis auf eingewanderte Mönche, weil damals in Europa noch kein Steinmetz solches vermochte. Von wann sind die drei Reliefs dann?

In einem Reiseportal [Hoffmann] wird – wie bei St. Pantaleon – eine zusätzliche Veralterung versucht, könnten doch die drei Reliefs sogar aus der karolingischen Königspfalz Arnulfs von Kärnten stammen, also aus dem späten 9. Jh. Auch hier also eine Anstrengung, die Karolinger mit größeren Skulpturen auszustatten. An gleicher Stelle wird jedoch darauf hingewiesen, dass der Eingangsbereich von St. Emmeram 1166 durch Brand zerstört wurde und neu gestaltet werden musste. Zu dieser Aktion könnte das Einfügen der drei damals neuen Figuren gehört haben. Also 12. Jh., nicht 11. oder gar 9. Jh.!

Nur so lassen sich die drei Figuren in den Fluss europäischer Skulpturentwicklung eingliedern, nachdem sie von keinem seine Zeit überwindenden Genie wie etwa Michelangelo stammen. Herbert Schindler, Verfasser einer bayerischen Kunstgeschichte war sich des Problems bewusst, ohne eine Lösung zu versuchen:

„Es muß an dieser Stelle noch einmal vermerkt werden, daß die Regensburger Portalplastiken […] der allgemeinen Entwicklung der Architekturplastik in Europa einige Zeit vorausgehen und daß sie in ihrem Entstehungskreis ohne direkte Nachfolge bleiben. Erst ein halbes Jahrhundert später wird am Dom zu Modena auf lombardischem Boden ein entscheidender Schritt weiter getan, in den mehrfigurigen, erzählenden Reliefs des Meisters Wilhelm. Die westfranzösische Architekturplastik setzt um 1100 im Gebiet der Languedoc ein und entwickelt sich hier aus dem Flachrelief sehr zielstrebig die isolierte Freifigur, die das frühe Mittelalter in der Sakralplastik nicht gesucht und deshalb so gut wie vergessen hatteʺ [Schindler, I:102].

Die sog. Sphäre des Wilhelm von Hirsau

Das Historische Museum in Regensburg besitzt eine monumentale romanische Plastik, die bis um ca. 1800 vergessen war, obwohl sie im Garten von St. Emmeram stand. Das ungewöhnlich große Objekt ist mit seinem Sockel ca. 2,50 hoch, die Scheibe hinter der knienden Figur durchmisst ca. 0,60 m. Aus unseren bisherigen Betrachtungen ergibt sich, dass eine derartige Menschendarstellung in der Romanik vor dem 12. Jh. nicht erwartet werden kann. Denn hier werden nicht nur die Proportionen der menschlichen Figur beherrscht, sondern auch das Zusammenspiel zwischen Scheibe, Mensch und Säule. Das setzt das Bemühen um ‚dreidimensionale‘ Kapitelle voraus, das aber in Deutschland erst nach 1100 einsetzt. In Regensburg wollte man gleichwohl die Lebenszeit des Wilhelm von Hirsau berücksichtigen und entschied sich für die Zeit, bevor er Abt von St. Emmeram wurde (1069). Diese Datierung wird scheinbar durch die umlaufende Schrift bestätigt, die zwar keinen Hinweis auf Wilhelm gibt, deren Buchstabengestaltung aber der Mitte des 11. Jh. entsprechen soll [Neumüller-Klauser lt. Hedenus, 11]. Es gibt

 

Sphäre des Wilhelm von Hirsau, vor 1069 [Wikimedia commons]
Sphäre des Wilhelm von Hirsau, vor 1069 [Wikimedia commons]

in Regensburg auch eine Zeichnung, die der Säule ähnelt, doch dem 12. Jh. zugeschrieben wird [ebd. 11].

Überraschenderweise wird die Sphäre, die für den praktischen Gebrauch wenig geeignet ist, mit der Kalenderkorrektur von 1582 in Verbindung gebracht: Damals ist der Frühlingspunkt auf den 21. 03. festgesetzt worden

„Um diese Diskrepanz zu erkennen, genügte ein einfacher Gnomon, denn am vermeintlichen Termin ging die Sonne nicht wie erwartet direkt im Osten, sondern fast 4° weiter nördlich auf. Das konnte von einem geübten Beobachter nicht ignoriert werden (der Vollmond hat eine scheinbare Ausdehnung von etwa 0,5°). Der zu verwendende Frühlingstermin wurde daher kontrovers diskutiert und eine Neubestimmung war eine Herausforderung der Tradition. Eben dieser Herausforderung hatte man sich in Regensburg gestellt“ [Hedenus, 12].

Doch das war noch kein Problem des 11. Jh. Beobachtungen kann es in Deutschland ab dem 12. Jh. gegeben haben, doch erst im 13. Jh. wurde verstanden, dass sich die Tageszählung verschoben hat, wurde über Reformen nachgedacht [vgl. Illig 2019, passim].

Fazit

Die fragmentarischen Reste von St. Pantaleon sind datierungsmäßig nicht unbedingt mit dem Gerokreuz verbunden. Binding hat sie 2011 [90] „in die 1020er/1030er Jahre“ datiert. Doch damit sind wir noch immer nicht in jener Zeit, in der die Bauplastik der Ottonik und Romanik überhaupt erst nennenswert einsetzt. Und wir kommen zu Hermann Beenken als dem einzigen Kunsthistoriker, der nach Auffindung der Reste für das 12. Jh. plädiert hat, auf „um 1180“ [Beenken 1924, 180]. Der erhaltene Kopf einer Statue verlangt auf jeden Fall eine Datierung nach 1100, der Faltenwurf des größten Fragments eine ab 1130. Beenken kann mit seiner Spätdatierung recht haben – wir müssen auf jeden Fall das 12. Jh. voraussetzen.

Damit erledigen sich die Frage nach ottonischen Großskulpturen und Sven Schüttes marktschreierischer Satz: „Die Figuren von St. Pantaleon bilden den frühesten erhaltenen Monumentalskulpturzyklus in Europa nach der Antike“ [Schütte 2006, 127].

Mit diesem Befund sind noch ältere, karolingische Großskulpturen hinfällig, auch wenn sie in Gestalt eines fragmentierten Engels und eines ebensolchen Drachens damals von Sven Schütte und Dorothea Hochkirchen [2006] gefordert und ganz ähnlich ausgerufen worden sind: „Sie gehören zu den bislang ältesten bekannten monumentalen Steinskulpturen, die seit der römischen Antike im mittelalterlichen Abendland geschaffen wurden“ [Hochkirchen 2006, 157].

Das sind Urteile, gefällt ohne Kenntnis der Bauplastikevolution, allein dem Sensationsdrang eines Sven Schütte geschuldet. Der Verfasser hat ihnen längst widersprochen [Illig 2007, 361-364]. Die Überzeugungskraft der Ausführungen von Hochkirchen wird 13 Jahre später bei Wikipedia [St. Pantaleon (Köln)] skeptisch gesehen: „Reste eines Engels und eines Drachen[s] sollen nach den Ausführungen von D. Hochkirchen bereits karolingisch sein.″ Das klingt nicht nach Zustimmung. Dieselbe Zurückhaltung mit Vermeidung des Wortes „karolingisch“ ist bei dem aktuellen Kirchenführer, der bis 2013 reicht, zu spüren:

1997: Einrichtung eines Lapidariums auf der Westempore mit Steinskulpturen des ottonischen Westwerkes und anderer mittelalterlichen Steindenkmälern“ [pantaleon].

Appendix

Um eine Verwechslung zu vermeiden. Die nachstehend abgebildeten Skulpturen werden ebenfalls im Schnütgen-Museum verwahrt, stammen ebenfalls vom Westwerk St. Pantaleons, werden aber der Zeit zugeordnet, als im dritten Viertel des 12. Jh. das Westwerk umgebaut wird.

„Otto I. bedachte die von ihm gegründete Klosteranlage mit vielen Schenkungen. Neben herrschaftlichem Glanz brachte Theophanu auch den Nikolauskult aus Konstantinopel mit. Sie ließ das dominante Westwerk umbauen. Um 1160 wurde die einschiffige karolingische und ottonische Saalkirche dann unter dem Abte Wolbero zu einer dreischiffigen Basilika erweitert. Etwa aus dieser Zeit stammt eines der ältesten Tympanonreliefs Deutschlands. Ursprünglich befand sich das Relief mit der Darstellung einer Deësisgruppe über dem Portal des Nordquerhauses und wird heute im Museum Schnütgen in Köln aufbewahrt“ [St. Pantaleon, Köln].

Christus zwischen Maria und Johannes, St. Pantaleon und Erzbischof Bruno [schnütgen]
Christus zwischen Maria und Johannes, St. Pantaleon und Erzbischof Bruno [schnütgen]

Wenn diese Fragmente zwischen 1150 und 1175 eingestuft werden können, dann gibt es ivor 1175 davor durchaus Zeitraum für eine erste Großplastik am Westbau.

Literatur

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Schütte, Sven (2006; erschienen Juni 2007): Geschichte und Baugeschichte der Kirche St. Pantaleon; in Colonia Rromanica 21, 81-136

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wiki = Wikipedia Die freie Enzyklopädie https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite [5] : Artikel

 

Abbildungsnachweise

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wikipedia