von Heribert Illig (11.08.2025)
Seltsamerweise ist bei den Diskussionen um die Kuppel der Aachener Pfalzkapelle nie das Baptisterium in Florenz genannt worden (Abb. 1).

Dabei ist es mehr als bekannt: wegen seiner zentralen Lage im Herzen einer Kulturmetropole, seiner stolzen Größe, wegen des riesigen Deckenmosaiks von ca. 1.000 qm und wegen der beiden Bronzetüren von Lorenzo Ghiberti, der ihnen 47 seiner 77 Lebensjahre gewidmet hat und der zugleich mit Brunelleschi Dombaumeister war. Insbesondere seine Paradiestür hin zum Dom gilt als Weltwunder (das Original wird heute im Dommuseum unter Stickstoff aufbewahrt). Auch das Grab von Johannes XXIII. († 1419) ist doppelt beeindruckend: weil es ein Kunstwerk der Renaissance ist, und es sich letztlich um einen Gegenpapst handelte, wie erst Johannes XXIII. im 20. Jh. geklärt hat. Der Johannes XXIII. des 15. Jh. durchlief binnen zweier Tage die Weihe zum Priester und zum Bischof sowie die Krönung zum Papst, ein Amt, das er fünf Jahre lang bekleidete. Die Frage nach seiner (Un-)Rechtmäßigkeit ist beantwortet, doch beim Baptisterium blieb manches im Dunkeln, wie Wikipedia aktuell belegt:
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